Während meiner Urlaubstage in der ersten Septemberhälfte hatte ich einen "Arzt-Tag" eingelegt. Arzttermine nach Feierabend sind immer schwierig und so habe ich an einem Tag alle Vorsorgetermine "abgearbeitet", Augenarzt, Gyn, Zahnarzt etc... Ich bin also rein vorsorgetechnisch für dieses Jahr damit durch. Meine Ärzte sind alle in meiner Heimatstadt, also etwa 15 km entfernt. Um zwischendurch nicht nach Hause zu müssen, habe ich bei meinen Eltern zu Mittag gegessen und zwischen den Terminen einen Spaziergang im Ostbachtal gemacht.
Das Ostbachtal ist ein Grüngürtel mit Wiesen, Bäumen, Teichen und dem Ostbach. Mein Oma wohnte damals dort oben an der Straße in einem Zechenhaus mit einem großen Gemüsegarten. Hinten im Garten gab es ein Törchen im Zaun und von dort aus gelang man durch dichtes Buschwerk direkt zum Weg oberhalb des Baches. Vom Weg aus ging es einen Abhang von mehreren Metern hinunter zum Bach und dem Teich. Es gab an zwei Stellen steile Zugänge die den Weg oberhalb und den am Teich entlang verbanden. Als Kind habe ich dort mit den Nachbarskindern gerne am Bach gespielt, Dämme gebaut und die Zu- und Abläufe zum Ententeich verbaut. Wir sind im Bach durch den kleinen Tunnel unter dem Feldweg durchgewatschelt um auf der anderen Seite der Straße zum zweiten Ententeich zu gelangen, haben selbstgebaute Schiffchen aus Baumrinde und Zweigen auf dem Bach schwimmen lassen und sind nebenher gerannt, sind auf die alten Trauerweiden geklettert von denen einige so schräg gewachsen waren, dass sie mehrere Meter quer über den Teich wuchsen und haben all die Dinge gemacht, die Kinder Mitte der 70er Jahre eben so gemacht haben.
Als ich nun dort ankam staunte ich nicht schlecht, denn die große Wiese zwischen Straße und Weg am Teich war verschwunden, auch der Lauf des Ostbachs verändert. Er verläuft jetzt nicht mehr gerade ganz hinten auf dem Bild am Wall entlang, sondern in Bögen quer über die ehemalige große Wiese. Hier entsteht wohl eine komplett neue Landschaft, denn auch der Tunnel unter der Straße hindurch wurde etwa 30 Meter verlegt. Der Bereich ist noch eingezäunt, ich habe zum Fotografieren durch den Zaun gegriffen, um das Gitter nicht im Blick zu haben.
Ich liebe Bäume, besonders die dicken und alten, sie trotzen der Zeit und könnten uns wirklich viel erzählen, doch dabei gerät der Himmelsblick ins Hintertreffen. Nur auf dem Foto mit den alten Weiden hat er mich in seinen Bann gezogen. Dieser tolle Himmel unterstreicht die Größe und Schönheit des Baumes vollkommen und setzt ihn ins richtige Licht - ganz toll!
AntwortenLöschenLG Heidi