Samstagsplausch im neuen Jahr

Da sind wir nun im neuen Jahr angekommen. Die erste (halbe) Woche ist rum und wir können das Wochenende genießen, mit dem bei den meisten der Weihnachtsurlaub endet. Am Montag hat dann auch mich die Arbeitswelt wieder. Nach zwei Monaten Arbeitslosigkeit (durch die Insolvenz meines ehemaligen Arbeitgebers) wird das eine Umstellung, obwohl ich in dieser Zeit auch an den Wochentagen in der Regel früh aufgestanden bin, denn ich wollte eine gewisse Tagesstruktur aufrecht erhalten. Ich bin gespannt, was der neue Job so mit sich bringt und werde sicher berichten. Heute ist aber Samstag und den Nachmittag läute ich ich mit einem Cappuccino ein.

Ich war am Silvesterabend im Theater. Der Mondpalast, das erste und einzige Volkstheater im Ruhrgebiet, steht in Herne-Wanne und hat vornehmlich Stücke in der Ruhrgebiets-Mundart im Programm. Zu Silvester wird traditionell das Stück "Dinner for Wanne" aufgeführt, eine Parodie in Anlehnung an das bekannte "Dinner for One". Omma Soffie - in Herne heißt es Omma, nicht Oma - feiert ihren 90. Geburtstag und wird grundsätzlich von Christian Stratmann gespielt. Stratmann war bis 2023 Theaterdirektor und hat das Amt dann an seinen Nachfolger übergeben. Die Rolle der Omma Soffie spielt er aber nach wie vor und er begrüßt beim Einlass jeden Gast persönlich, knipst die Eintrittskarte ab und erklärt, welchen Eingang zur Bühne man nehmen muss. Das ist "so richtig schön vintage" und eine tolle persönliche Geste, man fühlt sich herzlich willkommen. 

Der in der Originalfassung bedienende Butler James ist in diesem Stück Jakob, von Omma Soffie auch Jaköbchen genannt, der ihr in der Zechensiedlung seit vielen Jahren das Essen auf Rädern bringt. So werden die Gerichte tatsächlich in den klassischen beigen Styproporboxen serviert. Die Speisenreihenfolge ist Graupensuppe mit Kirschlikör, Brathering mit Wanner Flächenbrand (Schnaps), Kaninchen mit Asti und zum Nachtisch "wat süßet", nämlich Schokoladenpudding und dazu Eierlikör. Die Getränke muss Jakob wie im Original anstelle der bereits verstorbenen Gäste trinken. Diese sind, Obersteier Klimaschewski vonne Zeche gleich nebenan, Tambourmajor Schwerdtfeger, Küster Behrend vonne Maria-Hilf-Kirche und Hans-Werner Höttges, Gründungsvorsitzender des Taubenvereins Wanne-Eickel. Was da sonst noch so lustiges passiert, verschweige ich lieber, geht hin und schaut es euch selbst an. Das Stück wird immer zum Jahreswechsel gespielt, dauert ca. 40 Minuten und ist wirklich empfehlenswert - wie alle Theaterstücke im Wanner Mondpalast.

Das Mitternachtsfeuerwerk habe ich vom Dachfenster aus Richtung Osten beobachtet. In der Ferne war über Castrop-Rauxel ein buntes Feuerwerk zu sehen. Leider ist die Aufnahme mit meinem Handy nicht so gut geworden und das Feuerwerk ist nur als weiße Blitze erkennbar.

Neujahr habe ich gemütlich verbracht und ein wenig gebastelt. Die ATCs zeige ich euch am Dienstag. Am Freitag hatte ich eine Wohnungsbesichtigung, die war allerdings nach 10 Sekunden Geschichte, die Maklerin hatte vergessen zu erwähnen, dass Wohnzimmer und Küche ein Raum sind. Sie hatte sich tatsächlich mitten in den Raum gestellt und zu beiden Seiten fotografiert, diese Fotos dann einmal mit Küche und einmal mit Wohnzimmer betitelt. Abgesehen davon, dass ich diese offene Bauweise nicht mag (Küchengeruch vom Fischbraten oder Gemüsesuppe gehören für mich nicht ins Wohnzimmer und schon gar nicht in die Polstermöbel), wäre der Raum auch viel zu klein gewesen um alles dort unterzubringen. Er hätte sich allenfalls als Küche mit Esszimmer geeignet, dann wäre aber kein Wohnzimmer vorhanden gewesen. Naja, dumm gelaufen. Ich hoffe wirklich, dass ich bald eine Wohnung finde, denn das Schlafen auf dem provisorischen Palettenbett tut meinem Rücken nicht gut. Außerdem blockiere ich den Spielraum der Enkelkinder... und auch wenn wir uns alle gut verstehen, bedeutet so ein Arrangement doch Einschränkung für alle.

Überraschende Post habe ich bekommen von der lieben Doris LintLady. Da fand ich gestern im Briefkasten einen Umschlag mit einer Karte und einem tollen Geschenk. Zum Vorschein kam ein wunderschönes Täschchen in Rot-Tönen, das gefällt mir sehr, die Stoffe sind wunderschön und gebrauchen kann ich es auf jeden Fall. Darinnen war ein Baumanhänger den ich bei Doris auf dem Blog schon bewundert hatte, etwas Süßes sowie ein Fineliner (kann ich immer gut gebrauchen) und ein Highlighter-Stift wie ich schon länger einmal ausprobieren wollte. Das war eine große Überraschung, auch auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank liebe Doris.

Außerdem habe ich diese Woche noch mein erstes Buch in 2025 verschlungen, zu den Büchern folgt noch ein Rückblick auf 2024 und auch ein Blogpost für 2025. Nun wünsche ich euch ein schönes Wochenende.

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