Es ist Sommer und ich habe gerade Fotos und Berichte zum "größten Häkeldorf der Welt", an dem ich im Sommer 2017 teilgenommen habe, durchgeschaut. Darauf gekommen bin ich, weil ich aufgrund der diesjährigen Aktion zum "magischen Adventskalender" eine extra Seite in diesem Blog angelegt habe und dachte, das sollte ich generell für größere Projekte machen. Als ich nun eine Seite für meine gehäkelte Seehundstation anlegen wollte, fiel mir auf, dass ich den Abschluss des Projektes mit Aufbau und Versteigerung seinerzeit gar nicht gebloggt habe. Da es auch damals ein Sommerthema war passt es doch ganz gut in die Jahreszeit.
Im Frühjahr 2017 wurde ich auf Facebook von einer Freundin auf ein großes Häkelprojekt aufmerksam gemacht und gefragt, ob ich mich nicht beteiligen wolle. Das Projekt war für einen guten Zweck ins Leben gerufen worden. Die Idee war, ein großes Häkeldorf zu erstellen, aufzubauen, damit ins Guiness Buch der Rekorde zu kommen und anschließend die einzelnen Elemente zu versteigern. Der Erlös sollte dem Bundesverband Kinderhospiz e.V. zu Gute kommen. Ich bin damals der FB-Gruppe beigetreten und war begeistert was dort schon alles an Objekten in Arbeit war und gezeigt wurde. Mein Interesse war geweckt und beim Durchschauen der Listen in der die Teilnehmerinnen ihre Objekt aufgelistet hatten waren bereits Wohnhäuser, Bauernhöfe, Kirchen, Feuerwehr, ein Bahnhof und viele andere Elemente aufgelistet. Da ich nicht einfach nur ein X-beliebiges Haus oder ein Stück Straße oder Feld häkeln wollte, das Projekt von Norddeutschland aus initiiert wurde und in Hooksiel ausgestellt werden sollte, machte ich mir Gedanken, welches Objekt für mich in Frage käme. Beim Anblick der Fotos einer Mitstreiterin die den "Otto-Turm", den Pilsumer Leuchtturm gehäkelt hatte, kam mir mein Kurzurlaub von 2015 in den Sinn. Da war ich in Ostfriesland unterwegs und habe unter anderem die Seehundstation in Norddeich besucht. In meinem Kopf entstand die Idee einer gehäkelten Seehundstation und so habe ich einfach mal angefangen.
Das Projekt wuchs beim Handarbeiten und es kamen immer wieder neue Ideen hinzu.
Die fertige Seehundstation hatte eine Größe von 105 x 110 cm.
Das komplette Projekt, den Werdegang und viele Detailfotos könnt ihr hier einsehen:
Damit endete auch mein Bericht zu diesem Projekt.
Den erfolgreichen Abschluss habe ich nie gezeigt,
das möchte ich nun, sieben Jahre später, nachholen.
Es gab Mitstreiterinnen aus vielen Ländern, nicht nur aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien, eine Häkelfee aus Australien häkelte die Oper die Sydney und hat sie direkt ins Wangerland geschickt. Dort wurde das Projekt von der Initiatorin Gabi geleitet. Die Ausstellung aller Objekte fand am 19. und 20. August 2017 im Haus des Gastes in Horumersiel statt. Die meisten Mitstreiterinnen schickten ihre Häkelobjekte per Post, einige reisten aber auch direkt mit ihren Häkelkisten an um am Event teilzunehmen und natürlich auch beim Aufbau zu helfen. So war eine kreative Gruppe von 15 Personen vor Ort. Bereits am Freitag begannen wir mit dem Aufbau aller Teile, es waren unzählige Kartons und Kisten voller Häkelobjekte. Gabi und ihr Mann sind zweimal mit einem Anhänger gefahren um alle Teile die per Post bei ihnen zu Hause eingetroffen waren zum Ausstellungsraum zu bringen.
Das Haus des Gastes liegt direkt am Deich, am Strandweg den alle Gäste benutzen die zum Strand wollen. Eine Seitentür des großen Veranstaltungsraums, die wir aufgrund des heißen Sommerwetters geöffnet hatten um die Luft in dem Saal erträglich zu machen, führte direkt auf diesen Strandweg. So kam es, dass schon am Tag des Aufbaus viele Gäste im Vorbeibegehen einen Blick erhaschen konnten, neugierig die Nase durch die Tür steckten und fragten, was da vor sich gehe. Viele Personen die auf dem Fußboden herumkrabbelten und Dutzende von Häkelgrundstücken und Objekten hin und her schoben um sie dort anzuordnen - das sah schon komisch aus. Aufgrund meiner damaligen akuten Rückenerkrankung konnte ich nicht auf dem Fußboden rumkrabbeln und übernahm die Rolle als Sprecherin für die Veranstaltungsinformation. Während des Aufbaus wurde parallel noch gehäkelt um diverse "Löcher zu stopfen", überall dort, wo Grundstücke nicht direkt aneinander passten.
Am Samstag vor der Eröffnung kam ein Prüfer vom RID (Rekord-Institut-Deutschland)
und hat unser Dorf vermessen.
Hier die offiziellen Fakten:
Name des Projektes: Großhäkelhausen
360 Teilnehmerinnen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Australien
Zeitraum: 7 Monate
250 Häuser mit Grundstücken, 75 Figuren, 87 Autos, 3 Spielplätze
Bauernhöfe, Kirchen, Feuerwehr, Supermarkt, Polizei, Bahnhof, Gleise, Züge
Berg mit Schneekuppe, Weihnachtsdorf, See mit Ungeheuer
Strand, Meer, eine Hallig, FKK-Campingplatz, Strandkörbe
u.v.m
Samstag und Sonntag war die Ausstellung geöffnet und am Sonntag Nachmittag wurden die einzelnen Objekte durch einen bekannten norddeutschen Auktionator versteigert. Natürlich war auch die Presse vor Ort.
Meine Seehundstation ging tatsächlich für das Höchstgebot weg. Die Erlöse waren insgesamt relativ gering, da waren die ca. 65 Euro das höchste Gebot. Sie ging an eine Dame aus der Region die noch mehrere Objekte ersteigert hatte, alle für ihren Enkelsohn zum spielen.
Die Versteigerung lief leider nur schleppend, aber immerhin kamen inkl. der Spendenbox, die wir zusätzlich aufgestellt hatten und in die viele Besucher etwas eingeworfen haben, rund 2000 Euro zusammen, die an den Bundesverband Kinderhospiz e.V. überwiesen werden konnten.
Die Aktion hat damals sehr viel Spaß gemacht und ich bin glücklich darüber, dass ich dabei sein durfte.
verlinkt bei:
Guten Morgen liebe Carolyn,
AntwortenLöschenwas für ein gigantisches Projekt.
So ein großes Dorf, da kann man ja stundenlang schauen und immer wieder etwas Neues entdecken.
Was ist denn aus Deiner Seehundstation geworden?
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole, meine Seehundstation ging tatsächlich für das Höchstgebot weg. Die Erlöse waren insgesamt relativ gering, da waren die ca. 65 Euro das höchste Gebot. Sie ging an eine Dame aus der Region die noch mehrere Objekte ersteigert hatte, alle für ihren Enkelsohn zum spielen.
LöschenLiebe Grüße Carolyn
Wow, das ist ja mal ein mega Projekt. Sieht ganz toll aus.
AntwortenLöschenL.G.KarinNettchen
Das hatte ich irgendwie nicht mehr bis zum Ende verfolgt. Eine wirklich geniale Aktion, da steckt so viel Arbeit und Mühe drin, da ist es wirklich schade, das nur so wenig erlöst wurde! Das hätte echt viel mehr sein müssen. Aber trotzdem eine tolle Aktion, das ganze Häkeldorf ist wirklich gigantisch geworden, so viel Liebe zum Detail. Deine Seehundstation war so wunderschön, das hast du mit so vielen tollen Details gehäkelt. Irgendwie mögen die Leute immer weniger ausgeben für handgearbeitet Sachen, dabei kauft man so viel Plastikscheiss für die Kinder als Spielzeug, minderwertiger teurer Kram, der nach kurzer Zeit in der Ecke liegt. Aber die Entwicklung habe ich auch bei meinen Quietbooks erlebt. ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)
AntwortenLöschenWas ist das denn für ein gigantisches Projekt. da bin ich aber völlig hin und weg. Alles gehäkelt ich fasse es nicht. Eure Projekte für ein Kinderhospitz zu versteigern ist eine tolle Idee, Hut ab vor so viel Motivation und der vielen Arbeit von euch allen. Schade das die erlöse nicht größer waren. Liebe Grüße moni
AntwortenLöschenIch erinnere mich gut an dss Häkelprojekt! Wie schön, dass du es gut verkaufen konntest an jemand, der das zu schätzen weiss...
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
hat man nicht wenigstens auch etwas für den Eintrag im Guinessbuch bekommen? Wäre ja zumindest eine schöne extra Spende gewesen. Aber das Projekt sieht wirklich richtig toll aus, hattet ihr das über eine längere Zeit auch ausgestellt? Vielleicht wäre da ja auch schon was zusammen gekommen.
AntwortenLöschenAber Hut ab, es sieht richtig cool aus!
ich kann mich noch gut daran erinnern ..
AntwortenLöschenschade dass nicht so viel Geld eingenommen wurde
das sind ja doch richtige Kunstwerke
aber deines hat dann doch einen guten Erlös gebracht
liebe Grüße
Rosi
What a beautiful project to be involved with. This will be a feature over at Handmade Monday this week :-D
AntwortenLöschenLiebe Carolyn, mir fehlen die Worte. Das ist der absolute Wahnsinn.Mir gefällt besonders gefällt, dass die Aktion für einen guten Zweck war. Ihr habt euch so viel Mühe gemacht, traurig, dass die Leute nicht mal mehr zahlen wollen, obwohl es für die Kinder war. Aber hey, der Rekord war euch sicher und du hörst dich so an, als hätte es sehr viel Spaß gemacht. Deine kleine Seehundstation war wirklich sehr detailliert und ich glaube, du hast damit einem Kind eine sehr große Freude gemacht. Alles Liebe, Mila
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