Freitag, 29. September 2023

Schottland 2023 - Teil 12 Loch Linnhe - Glencoe - Fort William

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Nach der Pause ging die Fahrt weiter am Ostufer des Loch Linnhe entlang Richtung Norden bis zum Castle Stalker Viewpoint. Vom Parkplatz aus liefen wir ein kleines Stück


auf Trampelpfaden zwischen blühenden Ginsterbüschen hindurch, bis wir plötzlich,


 zwischen den Ginsterbüschen den ersten Blick auf Castle Stalker erhaschen konnten.


Ein Stück weiter war der Blick zum Castle Stalker im Loch Laich im Vordergrund
und Loch Linnhe im Hintergrund dann frei.


Der Wasserstand war sehr niedrig


Castle Stalker ist ein kleines Jagdschlösschen, 


erbaut im 16. Jhdt. und heute in Privatbesitz.



An den Ginsterbüschen vorbei ging es zurück zum Auto.


Wir fuhren weiter Richtung Norden und direkt hinter der Mündung des Salachan Burn bogen wir rechts ab auf eine kleine Straße in die Wildnis. Unser Ziel war das Highland Titles Nature Reserve. Bei Highland Titles kann man ein Stück Land kaufen und damit einen Titel Lord oder Lady of the Glen. Man besitzt dann das persönliche Recht an einem kleinen Stückchen Schottland (1 square feet), Highland Titles bleibt aber der Grundbesitzer. So ein Stückchen Schottland kostet aktuell 48 Euro. Welchen Sinn hat das? Man hat ein schönes "Souvenir", eine Urkunde und einen "Titel", für Schottland Fans ist das etwas Feines und sie erhalten damit die Natur, denn der Erlös wird von Highland Titles für Aufforstungsprogramme verwendet - ein Stückchen Naturschutz also. Meine Cousine bekam kurz vor der Reise zum Geburtstag so ein Stückchen Land geschenkt und wollte sich ihr Land gerne vor Ort anschauen. Darum haben wir diesen Abstecher gemacht. Die schottische Seite von Highland Titles findet ihr hier.


In Deutschland gäbe es schon wieder Warnhinweise: Nichts entwenden, keine Wege verlassen etc. hier wird es nett in einen Slogan verpackt: 
take nothing but photographs;
leave nothing but footprints;
kill nothing but time...


Der rothaarige bärtige Schotte erklärt gerade, wo sie ihr Stückchen Land findet.


Ich habe mich derweil ein wenig umgeschaut,


die Natur und die Stille genossen,


denn außer Vogelgezwitscher und Blätterrauschen war hier nichts zu hören.


Ich bin ja GeocacherIn, allerdings in den letzten Jahren nur noch selten unterwegs. Im Urlaub ist das etwas anderes, da suche ich mir gerne den einen oder anderen Geocache. Den hier von den Rangern aufgestellten Geocache fand ich fix, brauchte aber eine Weile, bis ich den Trick raus hatte mit dem Öffnen - ich spoiler jetzt nicht - das war schön gemacht.


Wir suchten und fanden den richtigen Weg


vorbei an Aufforstungen




und auch einem Areal in dem gnadenlos abgeholzt worden war. Solche abgeholzten Stellen in den Highlands haben wir leider öfter am Straßenrand gesehen und uns gefragt, warum das passiert.


Hier bekamen wir die Antwort:
The Sad Story of the Sitka Spruce
Während der industriellen Revolution und den Weltkriegen wurde für den Holzbedarf der Großteil der schottischen Bäume abgeholzt. Anstelle einer vernünftigen Aufforstung wurden schnell wachsende nordamerikanischen Sitka Fichten gepflanzt. Es ging dabei um Kommerz und nicht um die Natur. Im Laufen der Jahre ist die Natur durch diese Bepflanzung gestorben. Die Bäume wurden so dicht gepflanzt, dass kein Lichtstrahl mehr den Waldboden erreichte und jegliches Wachstum, sowohl Flora als auch Fauna wurde dahingerafft. Diese Waldflächen wurden quasi zu einer Wüste. Um die Natur wieder zum Leben zu erwecken, werden nun diese Sitka Fichten Wälder abgeholzt und an deren Stelle schottische Bäume angepflanzt. Dazu gehört zum Beispiel die nur in Schottland natürlich wachsende Scot's Pine. Eine Pinienart die nur hier zu hause ist. In den bereits aufgeforsteten Gebieten hat man sehr gute Erfahrungen gemacht, es siedeln sich wieder heimische Tierarten an und der Wald beginnt wieder zu leben. 




Ich bin irgendwann umgedreht und habe die beiden nicht bis zu ihrem Stück Land begleitet. Anstelle meiner Outdoorhose hatte ich an diesem Tag eine Jeans an und war viel zu dick angezogen. Die knallende Sonne, dicke Schuhe und die Wege immer weiter bergauf wurden mir zu anstrengend. Normalerweise laufe ich bei solchen Temperaturen barfuß in Sandalen, aber für eine Schottland Reise im April packt doch niemand Sandalen ein...


Ich bin gemütlich zurück geschlendert


und habe die tollen einzigartigen knorrigen schottischen Bäume bewundert.










Zurück am Parkplatz habe ich mich noch ein wenig mit einem Ranger unterhalten,
und kurz darauf kamen die beiden auch schon zurück.


Anschließend ging es weiter Richtung Norden bis nach Fort William.


Für die Nacht hatten wir uns im Distillery Guest House einquartiert.


Hier trafen wir uns wieder mit den beiden Ben More - Kraxlern und nach dem Abendessen in einem Restaurant fuhren wir nach Caol zum Old Boat of Caol, auch als Corpach Shipwreck bekannt. Das 1975 gebaute Fischerboot war bis 2011 im Einsatz. Es wurde bei einem heftigen Sturm aus seiner Anlegestelle in Fort William gerissen und seitdem liegt es hier am Strand wo Loch Linnhe und Loch Eil in einer Schleife aufeinander treffen. Es hieß, die besten Fotos könne man bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang machen. Hier sind meine Fotos des Schiffswracks im Sonnenuntergang, mit Ben Nevis im Hintergrund.


Ich finde es absolut beeindruckend, wie die tiefstehende Sonne die Berge orange färbt.








Es dauerte nicht lange


und die Sonne verabschiedete sich


im Westen hinter den Hügeln.


Damit endete unser 5. Tag in Schottland.

Morgen geht es weiter mit Teil 13.

Da sollten alle Harry Potter Fans wieder reinschauen, es geht zum Glenfinnan Viadukt um den Hogwarts Express, naja ok, den Jacobite Steam Train, auf dem Viadukt zu sehen.

verlinkt bei:

2 Kommentare:

  1. Oh ja, Schottlands Wälder wurden schon immer abgeholzt für Schiffe, später Industrie, Häuser, Kohle. Überall wird nun aber erfolgreich aufgeforstet. Nur dass auch Schottland unter der Klimaerwärmung leidet
    Liebe Grüße
    Nina

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  2. wieder sehr schön und informativ
    die Landschaft und auch die alten Bäume beeindrucken mich sehr
    LG
    Rosi

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Vielen lieben Dank für eure Kommentare! Ich freue mich sehr darüber.
Carolyn
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