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... oder: aus Wellentuch wird Wellenjacke
Mitte 2019 habe ich mir Meer-farbene Bobbel gekauft und wollte mir daraus ein extra großes Schultertuch häkeln, früher nannte man so etwas eine Stola. Ich fand ein schönes Wellenmuster und fing euphorisch an zu häkeln...
2020 landete das Tuch dann schon auf der UFO-Liste, weil es einfach nicht fertig wurde. Das Muster war zwar schön strukturiert, aber immer drei schmale Reihen und eine bei der nur ins hintere Maschenglied gestochen werden musste - und das bei feinem 4-fädrigen ungedrehtem Garn ... Das zog sich wie Kaugummi.
Anfang 2021 habe ich es - kaum gewachsen - wieder auf die UFO Liste gepackt. Dann nervte mich das Garn das ständig hier so rumlag und ich musste mir eingestehen, dass ich dieses Tuch so nie fertig häkeln würde - und mal ehrlich: eine schöne große Sommerstola ... wo und wann kann man die denn tragen? Ich befürchtete, wie würde zur Schrankleiche. Eine dünne Sommerjacke kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen. Die kann man im Sommer, wenn es etwas kühler ist, mal schnell drüberziehen. Es war also Zeit für das Ribbelmonster... ich habe alles wieder aufgeribbelt. Für die Jacke wollte ich aber nicht wie beim Tuch den Verlauf von hell nach dunkel und wieder nach hell und wieder nach dunkel... ich dachte mir, ich fange die Jacke oben mit Weiß an und stricken dann in den Farbverläufen runter, so dass sie unten dann dunkel ist. Dazu musste ich aber jetzt insgesamt 5 Bobbel à 400 m mit je 13 Farbnuancen auseinander wickeln und neu zusammen wickeln. Also alle weißen aneinander, dann alle 3Weiß/1Hellblau aneinander, danach 2 Weiß/2Hellblau ... usw. Ich habe also 2000 m Garn mit Hand gewickelt, weil ich keinen Wollewickler habe ...
Danach habe ich Muster ausprobiert, abgeändert, Maschenzahlen berechnet ... Ich habe mich für eine Raglanjacke mit V-Ausschnitt entschieden, von oben nach unten gestrickt. Dazu musste ich das Muster den jeweiligen Breiten anpassen.
Insgesamt habe ich viermal wieder geribbelt und da war ich schon gut 10-15 cm weit runter. Dann hat es aber endlich vom Muster gepasst. Das Garn strickt sich superschnell und fühlt sich wunderbar weich und kuschelig an. Ich bin so froh, dass ich die Häkelei aufgeribbelt habe.
Mittlerweile bin ich unterhalb der Achseln angekommen und konnte die Ärmelmaschen erstmal stilllegen. Auf dem Rücken kann man das Muster gut erkennen und es gefällt mir sehr gut.
Ich bin froh, dass ich alles nochmal aufgemacht und mich für diese Variante entschieden haben.
Nun sollte die Jacke fix fertig werden.